Mit richtigem Verhalten zum sicheren Schwimmvergnügen im Rhein / Rheinschwimmen unterhalb Elsässerrheinweg nicht mehr empfohlen

Die sommerlichen Temperaturen locken zum Schwimmen im Rhein. Damit der Badespass auch einer bleibt, sollten einige Tipps und Regeln unbedingt befolgt werden. So bergen die für Schwimmerinnen und Schwimmer gesperrten Zonen Gefahren. Gut beraten ist, wer sich an die offiziellen Schwimmzonen hält – und da gibt es eine Neuerung: Unterhalb des Elsässerrheinwegs ist auf Grossbasler Seite das Schwimmen nicht mehr empfohlen.

Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und aktueller Entwicklungen haben das Tiefbauamt, die Schweizerischen Rheinhäfen sowie die Kantonspolizei die empfohlenen Basler Schwimmzonen angepasst. Das Schwimmen unterhalb der Dreirosenbrücke beim Elsässerrheinweg ist ab sofort nicht mehr empfohlen beziehungsweise geschieht auf eigene Gefahr. Die Kantonspolizei hat die Plakate und Broschüren mit der Wegleitung für Rheinschwimmer und Rheinschwimmerinnen entsprechend neu aufgelegt. Damit sollen Konflikte zwischen Grossschifffahrt, Kleinschifffahrt und Freizeit möglichst vermieden werden.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins (Kleinbasel) befinden sich die Güter- und Tankschiffsliegeplätze der Schweizerischen Rheinhäfen. Wegen gelockerter Vorschriften für die Rheinschifffahrt werden zunehmend lange Güterschiffe die Liegeplätze nutzen. Diese Güterschiffe müssen für An- und Ablegemanöver bereits heute regelmässig die bestehende Schwimmzone unterhalb des Elsässerrheinwegs nutzen. Hotelschiffe mit einer Länge von 135 Metern touchieren beim Drehen in der Regel ebenfalls die bestehende Schwimmzone, wenn sie vom Fahrgaststeiger St. Johann ablegen. Ihre Anzahl nimmt in Basel seit Jahren ebenfalls kontinuierlich zu. Die Güter- und Tankschiffsliegeplätze sollen im Rahmen der Hafen- und Stadtentwicklung im Hafen Kleinhüningen verlagert werden, bis dahin bleibt die Schwimmzone unterhalb des Elsässerrheinwegs voraussichtlich aufgehoben.

Wichtige Tipps für sicheres Schwimmen

Unverändert gültig bleiben neben den generellen Schwimmregeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft die für den Rhein zusätzlich zu beachtenden Punkte: Der «Bach» ist als Fliessgewässer nur für gute Schwimmer geeignet. Die Strömung kann rasch an den Kräften zehren. Festgemachte Boote, Bojen und Brückenpfeiler bergen unter der Wasseroberfläche Gefahren. In Erinnerung zu rufen gilt es auch das Verhalten gegenüber der Schifffahrt: Besonders die grossen Schiffe können einem Schwimmer nicht ausweichen. Die Sicht des Kapitäns ist eingeschränkt, und es gilt genügend Abstand von den Schiffen zu halten. Generell wird empfohlen, nicht in den Schifffahrtsrinnen zu schwimmen. Auffallende Farben beim Schwimmsack, der Badekappe oder den Badekleidern helfen, im Wasser gesehen zu werden.

Ein besonderes Augenmerk ist auf die für Schwimmerinnen und Schwimmer gesperrten Zonen zu legen. Vor der Schleuse in Birsfelden und in allen Hafengebieten herrscht ein absolutes Badeverbot. Neben diversen Hindernissen unter der Wasseroberfläche stellen die manövrierenden Schiffe eine grosse Gefahr dar. Die empfohlenen, wie auch die gesperrten Schwimmzonen, sind auf der Internetseite der Kantonspolizei und auf entsprechenden Plakaten entlang des Rheinufers ersichtlich.

Sollte eine Schwimmerin oder ein Schwimmer in Not geraten, gelten für beobachtende Personen die folgenden Verhaltensregeln:

  • Rettungsmittel zuwerfen (am Rheinufer stehen Rettungsringe bereit)
  • Hilfe anfordern (Telefon 118)
  • Sich selber nicht in Gefahr bringen

Tipps zur Einschätzung der Wasserqualität

Dass das Schwimmen im Rhein ein Vergnügen bleibt, dazu können einige Tipps zur Einschätzung der Wasserqualität beitragen. Sowohl klimatische Bedingungen als auch die Grösse eines Flusses und dessen Strömungseigenheiten können Einfluss auf die Qualität des Wassers haben. Folgende Faktoren können Badelustigen helfen zu entscheiden, ob, wo und wann sie schwimmen möchten.

Eine eher bessere Flusswasserqualität ist zu erwarten bei:

  • Schönwetterperioden: Intensive Sonneneinstrahlung sorgt tendenziell für eine bessere Wasserqualität, da die UV-Strahlen der Sonne Bakterien an der Wasseroberfläche abtöten.
  • grösseren Flüssen mit guter Durchströmung und eher hohem Wasserstand: je grösser ein Fluss ist, desto besser können sich Schmutz und andere Einträge von aussen verdünnen.

Eine abnehmende Flusswasserqualität ist zu erwarten bei:

  • schlechtem Wetter: Heftige Gewitter und intensive Regenfälle führen durch das Schwemmwasser und die Aufwühlungen zu einer eher abnehmenden Wasserqualität.
  • Schmelzwasser: Im Frühjahr oder frühen Sommer, wenn die Flüsse oft noch Schmelzwasser führen, ist die Wasserqualität eher schlechter.
  • kleineren Flüssen und tiefem Wasserstand: Gerade in heissen, trockenen Sommern, wenn der Wasserstand tief ist, können sich allfällige Verschmutzungen konzentrieren und werden nur langsam weggeschwemmt.

Das Kantonale Laboratorium misst die Wasserqualität des Rheins, der Birs und der Wiese in Basel in regelmässigen Abständen. Am 25. Juni 2020 hat das Kantonslabor in diesem Jahr zum ersten Mal die mikrobielle Wasserqualität bestimmt. Da die Probenahme nach einigen sonnigen Tagen erfolgt ist, war die Wasserqualität wie erwartet gut.

nach oben